Karl-Heller-Stift modernisiert
Auf den Gerüsten zahlreiche Männer in Overalls und mit Atemschutz, davor baumelnde Schläuche, Kabel und Seilwinden. Der Boden vibriert. Hektische Rufe der Arbeiter stehen im Wettkampf mit dem Lärm der schweren Maschinen. Die Luft ist dick. All das ist Gott sei Dank vorbei. Der in die Jahre gekommene horizontal streng gegliederte Baukörper des Karl-Heller-Stifts wurde durch ein Wechselspiel frischer Gelb-, Grau- und Weißtöne attraktiv aufgefrischt. Planung und Durchführung lagen beim Architektur- und Ingenieurbüro C. Scheidig aus Lauf-Schönberg.
Ob Abbruch der bisherigen Fassadenplatten oder Freilegung der Betonbewehrung im Kugelstrahlverfahren, jeder Schritt musste genau geplant werden, um gegenseitige Behinderungen der 17 Hauptgewerke zu minimieren und die pünktliche Fertigstellung zu gewährleisten. „Oftmals mussten akribisch genau die Schritte vor Ort festgelegt werden, da beispielsweise die Reaktionszeiten der flüssigen Kunststoffe für die Beschichtung der Balkonböden nur wenige Minuten betragen“ erklärt Architekt Scheidig. Selbst der Gerüstabbau musste in Einklang mit Maschinen gebracht werden, da mancherorts Gerüststangen das Ansetzen der Kernbohrmaschinen für die über 200 Befestigungen der neuen Balkongeländer behinderten.
Rund 2.150 m² Fassadenfläche wurde bearbeitet, 430 m Fensterbänke neu gesetzt, 68 Fenster ausgetauscht, 20 Balkone saniert. Die Sonnenschutzanlagen wurden generalüberholt, die Blitzschutzanlage auf neuesten Stand gebracht. Innen erhielten beide Treppenhäuser Rauchabzugsanlagen, die im Brandfall für rauchfreie Rettungswege sorgen. Während das beim Speisesaal liegende Treppenhaus größere Fenster und einen neuen Anstrich erhielt, wurde das beim barrierefreien Zugang gelegene Treppenhaus durch eine neue Außentreppe ergänzt.
Erfreulich ist, dass keine Unfälle passierten und auch der gesteckte Gesamtkostenrahmen von knapp 500.000,00 € eingehalten werden konnte.
Artikel aus der Zeitschrift „miteinander Stark“, Hrsg. Stadtmission Nürnberg